Welchen Billardqueue kaufen? Die komplette Einkaufsberatung, worauf man beim Queuekauf achten sollte (2022)

Jeder, der ab und zu Billard spielt, ob nun Pool-Billard, Snooker oder Carambolage, macht beim Besuch im Billardcafé seiner Wahl als erstes eines: Das Hausqueue darauf zu testen, ob es gerade ist. Eiernde Queues werden naserümpfend beiseite gestellt. Oft begnügt man sich mit dem kleinsten Übel und wählt das Queue, das am wenigsten eiert. Weitere Ärgernisse sind defekte oder schlecht gepflegte Spitzen (die so genannte "Pomeranze") oder das Gewicht, das dem Spieler entweder zu leicht oder zu schwer vorkommt.

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Spielt man einmal im Jahr, sind diese Mängel zu verschmerzen. Spielt man jedoch öfter, entsteht schnell der Wunsch, ein eigenes Queue zu besitzen, hätte dies doch auch den Vorteil, sich nicht jedes Mal an ein neues Queue gewöhnen zu müssen. Die gute Nachricht: Gute Queues sind schon ab ca. 50 Euro zu bekommen. In diesem Beitrag erklären wir dir (ganz bescheiden :) ) alles, was man über Queues wissen muss und worauf man beim Kauf eines Billardqueues achten sollte.

Vielleicht besitzt du aber sogar schon ein eigenes Queue und möchtest dich in Sachen Material verbessern oder dein Arsenal, wenn du Pool-Billard spielst, um ein Anstoß- (Break-) oder Jump-Queue erweitern. Auch für dich haben wir diesen Beitrag verfasst.

Wir haben uns bemüht, so viele Infos wie möglich zu sammeln, was man beim Kauf eines Billardqueues beachten sollte und welches Queue zu Dir passt. Wenn Du nach diesem langen Artikel noch immer Fragen hast, die wir nicht beantworten konnten, dann sprich uns gerne an. Wir helfen gerne!

Inhaltsverzeichnis

Typen von Billardqueues

Als erstes einmal die grundlegende Unterscheidung: Je nach Spielart (wir beziehen uns in diesem Beitrag nur auf die weltweit meistgespielten Varianten Pool-Billard, Snooker und Carambolage, auch wenn es noch dutzende andere, meist lokale Varianten gibt) verwenden wir unterschiedliche Arten von Queues. Das mag verwirrend erscheinen: Es ist doch eigentlich immer nur ein Stück Holz mit einem Stückchen Leder vorne dran, oder? Im Prinzip stimmt das auch und man kann durchaus erfolgreich mit einem Snooker-Queue Pool spielen oder umgekehrt. Viele Eigenarten der Queues sind historisch gewachsen und nicht unbedingt notwendig. Und doch empfehlen wir, für die jeweilige Spielart das passende Queue zu verwenden.

Sehen wir uns also erst einmal die drei genannten Spielarten an und schauen, welche Queues es dafür gibt.

Pool

Am gängigsten in Deutschland ist mittlerweile das amerikanische Pool-Billard, das die meisten Leute auch aus der Kneipe oder dem Jugendclub kennen: 15 bunte Kugeln mit den Nummern von 1-15 (7 "Halbe", 7 "Volle" und die schwarze 8) werden in sechs Löcher gespielt. Die Regeln des Spiels lassen wir hier einmal außer Acht, da diese für das Material nur eine Nebenrolle spielen. Pool-Billard hat die Eigenart, dass Experten nicht nur ein Queue verwenden, sondern bis zu drei Queues: ein Spielqueue, ein so genanntes "Break-Queue" (Anstoßqueue) und ein "Jump-Queue", mit dem der weiße Spielball auf regelkonforme Weise zum Springen gebracht werden kann.

Bevor du dich in größere Unkosten stürzt: Für die meisten Freizeitspieler ist ein normales Spielqueue völlig ausreichend. Schauen wir doch mal, was ein Spielqueue ausmacht.

Spielqueue

Spielqueues beim Pool-Billard sind fast immer aus Ahornholz gefertigt, zumindest das Oberteil. Das Unterteil besteht oft auch aus Ahorn, kann aber auch aus ganz anderen Hölzern bestehen. Sie sind zweiteilig mit einem Gewinde in der Mitte. Das hat keine Vorteile für die Spieleigenschaften (eher Nachteile), sondern dient dazu, das Queue einfacher transportieren zu können. Daher sind Hausqueues in Billardsalons und Kneipen auch einteilig, da diese ja nicht transportiert werden müssen. Pool-Billard-Queues sind meist recht aufwändig verziert; bei günstigen Queues mit gedruckten, aufgeklebten und überlackierten Designs, bei teureren Queues mit echten Einlegearbeiten aus Edelhölzern, Perlmutt, Steinen oder anderen Materialien.

Detaillierte Informationen zum Aufbau eines Queues gibt es etwas weiter unten im Abschnitt “Aufbau eines Pool-Billardqueues ”.

Breakqueue

Break-Queues haben meist ebenfalls ein Oberteil aus Ahorn und ein Unterteil aus verschiedenen Hölzern. Sie dienen zum einen dazu, das Spielqueue beim harten Anstoß zu schonen, damit es sich nicht verzieht, und zum zweiten dazu, härter und kontrollierter anstoßen zu können. Freizeitspieler, die nur ihr Spielqueue schonen wollen, können daher für den Anstoß auch einfach auf ein Hausqueue zurückgreifen. Für den härteren und kontrollierteren Anstoß verfügen Break-Queues über einen etwas anderen Schliff (der so genannte "Taper") des Oberteils sowie meist eine Spitze aus Kunststoff, z.B. Phenolharz.

Jumpqueue

Jump-Queues sind spezielle Queues, mit denen die weiße Kugel auf regelkonforme Weise zum Springen gebracht werden kann. Es ist beim Pool nämlich erlaubt, “störende” Kugeln zu überspringen, sofern man sich dabei an die Regeln hält und die weiße Kugel von oben stößt, anstatt sie von unten zu “lupfen”. Jump-Queues sind deutlich kürzer als normale Spielqueues, da man beim Jumpshot sehr steil in die Kugel stoßen muss. Das klassische Jump-Queue hat eine Länge von ca. 105-107 cm und ist in der Regel auch zweigeteilt, damit es neben den anderen Queues in einen handelsüblichen Köcher oder Koffer passt. Einige Jump-Queues bestehen sogar aus mehreren Teilen, sodass sich auch verschiedene Queuelängen zusammenschrauben lassen, die je nach Art des Jumps zum Einsatz kommen. Die Oberteile sind zumeist aus Holz, klassischerweise aus Ahorn gefertigt. Um maximale Wirkung zu erzielen und die Kugel möglichst leicht und kontrolliert springen zu lassen, ist die Ferrule meist aus Materialien wie Karbon oder Bakelit gefertigt. Die sehr harte Pomeranze besteht zumeist auch aus Bakelit oder aus Phenol.

Break-/Jumpqueue

Wie der Name schon andeutet, kombiniert ein Break-/Jump-Queue die Eigenschaften eines Break- und eines Jump-Queues. Das ist natürlich sehr praktisch, da man sich ein Queue spart und sein gesamtes Spielwerkzeug leichter verstauen kann, z.B. in einem 2/2-geteilten Köcher. Im Regelfall sind Break-/Jump-Queues dreiteilig und in kompletter Zusammensetzung als klassisches Break-Queue zu nutzen. Neben der mittigen Teilung ist auch das Unterteil nochmals teilbar. Durch Abnahme des hintersten Stückes bzw. Herausnahme des mittleren Teiles, lassen sich zumeist zwei verschiedene Jump-Queue-Varianten erstellen, die je nach Situation genutzt werden können. Ein Break-/Jump-Queue ist die ideale Lösung für alle, die nicht zu viel Material mit sich herumschleppen und trotzdem für alle Situationen des Poolbillards gut ausgerüstet sein wollen.

Einteilige Hausqueues

In Kneipen, Bars oder Clubs finden sich nach wie vor hauptsächlich einteilige Queues, sogenannte Hausqueues. Da diese im Normalfall nicht transportiert werden müssen, verzichtet man hier auf eine Teilung und lässt die Queues einteilig. Im Regelfall sind im Poolbereich die Hausqueues von sehr einfacher Qualität und nicht vergleichbar mit zweigeteilten Spielqueues.

Snooker

Beim Snooker wird üblicherweise eine ganz eigene Bauart von Queues verwendet. Im Gegensatz zum Pool sind die Queues in der Regel klassisch und traditionell konstruiert – sowohl äußerlich als auch vom Aufbau her. Die übliche Länge beträgt 146 bis 147 Zentimeter, das Gewicht liegt klassisch bei ca. 17-18 Unzen. Auf dem Vollholzoberteil sitzen eine Messingferrule und ein Leder von 9 bis 10 Millimetern Durchmesser, das direkt auf das Holz geklebt wird. Aufgrund der relativ kleinen Pomeranze, die zum präzisen Spielen der kleineren Snookerkugeln benötigt wird, sind die Oberteile von Snooker-Queues im Vergleich zum Pool- und zum Karambolbereich insgesamt dünner. Da die Oberteile in der Regel aus einem einzigen Stück Holz hergestellt werden, sind diese etwas steifer als ihre Pendants in den anderen Billarddisziplinen und verfügen zudem über eine einheitliche, oft sehr charakteristische Maserung.

Das Holz

Die meisten Snooker-Queues werden aus Esche gefertigt. Das Eschenholz gilt als besonders konstantes Hartholz mit intensiver Maserung, was den Queues Stabilität und ein schickes Aussehen verleiht. Jedes Queue steht für sich, kein Modell sieht aus wie das andere. Einige Queuebauer verwenden auch Ahorn für ihre Snooker-Oberteile. Diese sind für gewöhnlich weniger auffällig gemasert und fühlen sich in der Stoßwirkung etwas weicher an. Die für Snookerqueues charakteristische, fast schwarze Maserung des recht hellen Eschenholzes ist übrigens nicht natürlich, sondern wird bei der Verarbeitung eingefärbt.

Das Unterteil ist bei Snooker-Queues fast immer aus Ebenholz gefertigt, es werden allerdings durchaus auch manchmal andere Hölzer wie Palisander oder Mahagoni verwendet. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten von Unterteilen. Maschinengefertigte Queues verfügen über ein einteiliges Unterteil, das keilförmig geschliffen und mit dem Oberteil zusammengeleimt wird. Bei den sogenannten „Hand-spliced“-Queues hingegen besteht das Unterteil aus mehreren, meist vier, Ebenholzteilen, die einzeln mit dem Oberteil verleimt werden. Diese Methode ist deutlich aufwendiger, resultiert aber in einem schöneren Aussehen, da die einzelnen Spleiße der handgearbeiteten Queues runder und eleganter daherkommen

Der Griffbereich

Im Gegensatz zum Poolbillard wird bei Snookerqueues im Normalfall kein Griffband mit Leinenwicklung oder aus Gummi, Leder etc. verwendet. Der Griff eines Snooker-Queues ist durchweg meist glänzend lackiert. Einerseits, um ein möglichst pures Stoßgefühl zu bewahren, andererseits, weil die Queues im Griffbereich oft mit sehenswerten Furniereinlagen verziert sind, die man nicht verdecken will. Die meist farbigen Furniere werden angeschrägt und separat mit dem entsprechend präparierten Griffteil verleimt, um dem Queue ein individuelles Äußeres zu verleihen.

Das Gewicht

Das Gewicht hat direkten Einfluss auf die Spieleigenschaften des Queues. Mit einem schwereren Queue ist die Präzision etwas höher und man muss nicht so viel Kraft aufwenden. Allerdings sind sehr sanfte Stöße etwas schwerer zu kontrollieren. Mit einem Standardgewicht von 17-18 Unzen sind Snooker-Modelle meist etwas leichter als ihre Pendants im Pool- oder Karambolbereich. Es gibt allerdings durchaus auch Exemplare mit einem Gewicht von 20 und mehr Unzen für Snookerspieler, die schwerere Queues bevorzugen. Änderbar ist das Gewicht beim Snooker-Queues in der Regel nicht, da keine Gewichtssysteme o.Ä. verbaut sind.

Die Teilung des Queues

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Snooker-Queues. Einteilige Modelle und geteilte Queues, die zum Spielen zusammengeschraubt werden. Im Gegensatz zum Pool, wo die einteiligen Modelle meistens einfache Hausqueues sind, die qualitativ nicht mit den Zweiteilern mithalten können, ist der Einteiler beim Snooker durchaus beliebt und angesehen. Noch immer spielen diverse Profis mit einem einteiligen Queue. Allein aus praktischen Gründen hat sich mittlerweile aber das zweigeteilte Queue durchgesetzt, denn der Transport ist natürlich deutlich komfortabler.

Bei den geteilten Queues unterscheidet man zwischen zwei Varianten. Entweder sind Snooker-Queues mittig im Verhältnis 1:1 geteilt oder mit einer 3/4-1/4-Teilung versehen. Die Teilung erfolgt dann im hinteren Bereich noch innerhalb des Unterteils, was dazu führt, dass das Queue dann etwas weniger frontlastig ist als ein in der Mitte geteiltes Queue. Die mittig geteilten Queues lassen sich dafür am leichtesten transportieren. Hier reicht bereits eine Tiefe von 75 cm im Köcher oder Koffer. Modelle mit mehr als einer Verschraubung gibt es auch, sind aber eher selten. Das Schraubgewinde, welches die Teile des Snooker-Queues verbindet, ist im Regelfall aus Messing.

Die Pomeranze

Snooker-Queues werden meist mit einem etwas weicheren Leder beklebt als Poolqueues, wobei hier die Vorlieben der Spieler sehr unterschiedlich sein können. Manchmal steht die Pomeranze wie ein Pilz über die Ferrule über, manchmal schließt sie passend ab. Der Durchmesser liegt bei 9-10 Millimetern und das Leder wird auf der oben offenen Ferrule direkt mit dem hölzernen Ende des Oberteils verklebt. Zum Einkreiden der Pomeranze wird beim Snooker standardmäßig eine grüne Kreide verwendet.

Verlängerungen / Extensions

Aufgrund des deutlich größeren Tisches im Vergleich zu Pool und Karambol, braucht man beim Snooker wesentlich häufiger Verlängerungen, um alle Stöße komfortabel ausführen zu können. Bei den 3/4-geteilten Queues lässt sich bei einigen Modellen statt des normalen letzten Viertels ein verlängertes Ende aufschrauben, um die Reichweite zu erhöhen und längere Distanzen zu überbrücken. Bei mittig geteilten und einteiligen Snooker-Queues befindet sich im Griffstück meist ein Gewinde, in das sich Extensions einschrauben lassen. Dabei gibt es die verschiedensten Modelle. Von ganz kurzen Verlängerungen, die nur wenige Zentimeter lang sind, bis zu Exemplaren, die fast einen Meter messen, ist alles dabei. Neben Schraubverlängerungen gibt es auch praktische Aufsteckverlängerungen, die mit so gut wie allen Queues funktionieren.

Koffer und Taschen für Snookerqueues

Für den Schutz und Transport des Snookerqueues benötigt man eine Tasche oder besser noch einen Koffer. Je nach Teilung des Queues gibt es Koffer für ganzteilige, 3/4-geteilte oder mittig geteilte Queues. Ein bisschen Snookerzubehör und evtl. eine Queue-Verlängerung, Kreide oder ein Handtuch sollten auch in den Koffer passen. Wer mit seinem Queue reisen möchte, sollte besonders darauf achten, dass der Koffer stabil ist, da man Queues nicht als Handgepäck mit ins Flugzeug nehmen darf.

Bekannte Marken

Es gibt etliche Marken bei Snookerqueues. Im Anfänger- und Fortgeschrittenen-Bereich sieht man häufig Editionen mit Namen prominenter Spieler, allen voran Ronnie O’Sullivan. Diese Queues werden oft im Set mit Koffer und Zubehör angeboten und sind von etablierten Herstellern. Falsch machen kann man hier also kaum etwas, aber man sollte sich im Klaren sein, dass man hier den Namen mitbezahlt. Der muss nicht draufstehen, damit man besser spielt. Und der Profi spielt sicher nicht mit einem Queue seiner eigenen Edition. Die Profis spielen vielmehr mit Einzelanfertigungen von Queuebauern. Meist lassen sie sich mehrere Queues von einem Queuebauer herstellen und nehmen dann das, welches ihnen am besten gefällt. Gängige Queuemarken und Queuebauer sind zum Beispiel BCE, Peradon, John Parris oder O’Min.

Karambol

Beim Karambol wird für gewöhnlich genau wie im Snooker nur ein einziges Queue verwendet, da keine Anstöße oder Jumpshots erforderlich sind. Allerdings werden für die verschiedenen Karambol-Spielarten durchaus unterschiedliche Queues präferiert. Karambol-Queues sind insgesamt meist deutlich kürzer als Pool-Queues (diese haben ca. 147 cm) und liegen in der Länge bei 140-141 cm.

 Je nach Spielart variieren beim Carambolage-Billard auch Durchmesser und Gewicht der Queues. Beim Dreiband liegt das Gewicht analog zum Pool ca. bei 500-530 Gramm. Die Spitze ist hier meist ca. 12 mm dick. In der freien Partie und beim Cadre werden auch häufig etwas leichtere (470-490 Gramm) Modelle mit einer dünneren Spitze (11 mm) genutzt.

Karambol-Queues kommen meist ohne Griffband aus, es gibt allerdings durchaus auch Modelle mit Griffband, z.B. aus Leinen. Im Karambol greifen Spieler auch gerne auf Griffbänder aus Gummi zurück, die sich nachträglich auf das Queue aufstreifen lassen.

Aufbau eines Pool-Billardqueues

Unterteil

Bumper

Wir fangen mal um unteren Ende an. Den Abschluss eines Poolbillard-Queues bildet für gewöhnlich der Bumper. Dabei handelt es sich um ein Stück Gummi oder ähnliches Material, das auf das Ende des Holzes passt und dort entweder fest installiert wird oder abnehmbar ist. Zweites ist meist dann der Fall, wenn sich am Queueende ein Gewinde befindet, in welches z.B. Queue-Verlängerungen oder Gewichtsschrauben zur Regulierung des Gewichts eingesetzt werden können. Der Bumper selbst schützt das Queue vor Beschädigungen und dämpft das Aufsetzen des Spielgerätes auf den Boden, wenn man es z.B. an die Wand, an einen Tisch oder in den Queuehalter stellt.

Butt

Der hintere Bereich des Unterteils zwischen Bumper und Griffband wird Butt genannt. Dieser Teil des Queues ist oft verziert, entweder mit echten Einlegearbeiten oder mit Klebedesigns, und ist zumeist an das Design angelehnt, das auch auf dem Forearm des Queues verwendet wird. Der Butt wird separat vom Rest des Oberteils gefertigt und ist in den meisten Fällen aus Holz, oft auch aus besonders hochwertigen oder exotischen Hölzern gefertigt, um dem Queue ein spezielles Aussehen zu verleihen. Manchmal kann das hintere Ende auch aus Kunststoff gefertigt sein. Der Butt ist zumeist hohl, da hier noch ein Gewinde für Schrauben und Extensions eingesetzt wird. Queues der mittleren und oberen Preisklassen verfügen oft noch über ein meist auch optisch abgesetztes Ende des Butts, das so genannte “Buttcap”.

Einlegearbeiten

Die Einlegearbeiten sind das Herzstück eines jeden Queue-Designs. Hier entscheidet sich auch u.a. der Preis des Queues. In den teureren Serienqueues sowie auf Einzelstücken sind oft hochwertige Einlegearbeiten aus besonderen Materialien und von hohem handwerklichem und künstlerischem Wert zu finden. Verwendet werden vor allem verschiedenste, oft exotische Hölzer, aber auch andere Materialien wie Perlen, Elfenbein- oder Muschelimitate und Metalle. Außerdem werden farbliche Akzente eingebaut. Hier sind der Fantasie und der Handwerkskunst keine Grenzen gesetzt. Bei günstigeren Queues werden statt echten Einlagen oft Klebedesigns verwendet, die das Queue ebenfalls gut aussehen lassen, aber natürlich nicht den gleichen Wert haben. Diese Designs werden auf Klebefolien gedruckt, die auf das Queue aufgeklebt und danach überlackiert werden.

Griffbereich / Griffband

Der Griffbereich befindet sich zwischen Butt und Forearm. Hier wird das Queue im Normalfall vom Spieler geführt. In den meisten Fällen ist der dieser Bereich mit einem Griffband ausgestattet, es gibt allerdings auch Modelle ohne Griffband. Bei diesen “Wrapless”-Modellen greift man das Queue direkt am, meist lackierten, Holz des Unterteils. Das am häufigsten verwendete Material für Griffbänder ist Leinen. Meistens stammt dies aus Irland, häufig wird mehrfach gepresstes Leinen für Billardqueues verwendet. Weitere gängige Materialien sind Leder und Kunstleder, gerne auch mit einer kunstvollen Prägung im Echsen- oder Schlangenlederstil, oder Gummi. Letzteres wird vor allem für ergonomisch gefertigte Sportgriffbänder genutzt, die sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Forearm

Als Forearm wird der vordere Bereich des Unterteils zwischen Griffbereich und Gewinde bezeichnet. Dieser Teil gibt dem Queue seine individuelle Note und sein Gesicht. Mit echten Einlegearbeiten oder Klebedesigns wird jedem Modell zu einem einzigartigen Aussehen verholfen. Das Design findet sich oftmals im Butt wieder oder wird dort fortgesetzt.Der Forearm ist aus Holz gefertigt, zumeist wird Ahorn verwendet. Am vorderen Ende des Forearms sitzt sitzt oft noch ein Zierring, an den sich dann das Gewinde anschließt, welches das Unter- mit dem Oberteil verwindet.

Gewinde

Das Gewinde, auch Joint genannt, verbindet das Ober- und das Unterteil des Queues. Dabei wird im Normalfall ein auf dem Unterteil montierter Stift mit Gewinde (der “Pin”) in die passende Öffnung am unteren Ende des Oberteils geschraubt. Die Verbindungsteile sind meistens aus Metall gefertigt, einige aber auch aus Kunststoff. Messing ist Standard, hochwertige Modelle setzen auch auf Edelstahl. Außerdem gibt es auch reine Holzgewinde. Eine Übersicht über alle gängigen Gewindearten gibt es hier:

Holz/Metall

Bei Holz-Metall-Verbindungen befindet sich im Unterteil der Pin aus Metall, der in ein Gewinde im Oberteil geschraubt wird, welches direkt ins Holz geschnitten wird. Das Spielgefühl ist hier oft etwas weicher als bei Metall-Metall-Verbindungen, näher am Spielgefühl eines einteiligen Queues. Gängige Gewindebezeichnungen lauten Radial oder 3/8x10.

Holz/Holz

Holz-Holz-Verbindungen finden sich fast nur bei Carambolage-Queues. Der Holzstift sitzt hier am Oberteil, der in ein Holzgewinde am Unterteil geschraubt wird.

Metall/Metall

Bei Metall-Metall-Verbindungen befindet sich im Unterteil der Pin aus Metall, der in ein Metall-Gewinde im Oberteil geschraubt wird. Das Spielgefühl ist hier etwas härter und direkter als bei Holz-Metall-Verbindungen.Gängige Gewindebezeichnungen lauten 5/16x14, 5/16x18, Uni-Loc (Predator und Lucasi), United Joint (Mezz) oder Turbolock (Players Pure X). Etliche Queueschmieden haben auch eigene Gewinde mit eigenen Bezeichnungen.

Gewichtsschrauben

Bei vielen Herstellern lässt sich das Gewicht des Queues über Gewichtschrauben regulieren. Standardmäßig wiegen die meisten Queues ca. 19 Unzen, Gewichte zwischen 18 und 21 Unzen sind gängig. Um das Gewicht zu regulieren muss im Regelfall der Bumper entfernt werden und eine Schraube in das Gewinde am Ende des Unterteils eingesetzt bzw. getauscht werden. Gewichtsschrauben sind meist in Schritten von 0,5 Unzen erhältlich. Bei einigen Profimodellen lässt sich das Gewicht gar noch exakter einstellen. Nicht alle Modelle verfügen über ein solches System; wenn das für dich wichtig ist, erkundige dich also vor dem Kauf.

Oberteil

Gewinde

Wir arbeiten uns weiter von hinten nach vorne vor. Das Oberteil schließt am hinteren Ende mit dem Gewinde ab, in welches das Unterteil verschraubt wird. Der fest verbaute Gewindekragen sorgt für eine saubere Verbindung von Ober- und Unterteil und ermöglicht eine gute Übertragung der Stoßwirkung. Über dem Gewinde ist meist ein Zierring platziert, der dem Queue ein schickes Aussehen verleiht und den Übergang vom Gewinde zum Schaft darstellt.

Schaft

Der Schaft ist das Herzstück eines jeden Oberteils. Im Grunde genommen meinen die meisten Billardspieler sogar nur den Schaft, wenn sie von einem Oberteil sprechen. Denn hier sitzt die Technologie des Queues und hier entscheiden sich im wesentlichen Qualität, Spieleigenschaften und Preis. Der Schaft ist im Regelfall komplett aus Holz gefertigt, klassischerweise wird ausgesuchtes Ahornholz verwendet. Die Qualität und damit auch die Spieleigenschaften des Oberteils hängen von Herkunft, Härte und Ablagerungszeit des Holzes ab. Vollholz-Oberteile sind entweder direkt aus einem einzigen Stück Holz gefertigt.

Eine noch geringere Abweichung als bei Vollholz-Oberteilen kann mit Low-Deflection-Shafts erzielt werden. Marken wie Predator, OB oder Lucasi haben damit begonnen, mehrere Holzteile zu einem Oberteil zu verkleben, das so genannte “Laminieren”. Das Laminieren verringert die Abweichung des Queues beim Stoß des Spielballs mit seitlichem Effet zusätzlich, da die Einzelteile mit entgegengesetzter Wuchsrichtung verbaut werden. Zudem kann innerhalb einer Charge eine gleichbleibende Holzqualität gewährleistet werden.

Wesentlich für die Reduzierung der Abweichung ist die Gewichtsreduktion im vorderen Drittel des Oberteils. Je nach Methode wird entweder auf eine Hohlbohrung oder einen Carbon-Kern gesetzt. Mittlerweile gibt es auch einige Oberteile, die komplett aus Carbon gefertigt sind. Mit diesen, preislich deutlich höher angesiedelten, Oberteilen, wird die Stoßabweichung auf ein ein kaum noch wahrnehmbares Minimum reduziert. Weitere Informationen zum Verhalten der verschiedenen Oberteile folgen im Abschnitt "Spieleigenschaften”.

Unterschiede gibt es auch bei der Form des Schafts, dem sogenannten “Taper”. Während der klassische Taper-Schliff konisch geschliffen ist und vom Gewinde bis zur Spitze kontinuierlich an Umfang abnimmt, ist der “Pro-Taper” anders konstruiert. Je nach Modell läuft das Oberteil nur bis zur Hälfte oder über zwei Drittel der Länge konisch zu, um dann auf den letzten Zentimetern durchgehend auf dem Umfangsniveau der Ferrule zu bleiben.

Ferrule

Die Ferrule schließt das Oberteil am oberen Ende ab. Bei Holz-Oberteilen sitzt sitzt diese meist aus weißem Kunststoff (früher aus Elfenbein) gefertigte Konstruktion auf einem Holzzapfen, der an vorderster Front vom Schaft absteht. Die Ferrule hat vor allem zwei Aufgaben: Einerseits dämpft sie die Erschütterungen und die Kräfte, die bei einem Stoß der weißen Kugel auf das Holz wirken und schützt so das Queue. Andererseits bietet sie eine geeignete glatte Klebefläche zur fachgerechten Montage der Pomeranze.

Pomeranze

Zu guter Letzt betrachten wir die Pomeranze, sprich das Leder, das ein jedes Queue vorne abschließt. Das Leder überträgt die Stoßwirkung aus dem Queue auf die Kugel und sorgt dafür, dass ein sauberer Kontakt stattfindet und das Queue nicht abrutscht. Bei Pool-Queues hat das Leder für gewöhnlich einen Durchmesser zwischen 11,75 und 13 Millimetern und ist in verschiedenen Härtegraden von Supersoft bis zu extrahart verfügbar. Pomeranzen sind Gebrauchsgegenstände und nutzen sich mit der Zeit ab. Es empfiehlt sich, das Leder mit entsprechenden Werkzeugen wie Trimmer oder Prägeeisen in Form zu halten (nämlich abgerundet) und ab und zu leicht aufzurauen, damit die Kreide besser haftet. Wenn das Leder sich mit der Zeit zu weit abgespielt hat und sich der Ferrule nähert, muss es ausgetauscht werden.

Schraubleder

Einfache Queues, vor allem einteilige Hausqueues in Billardcafés,Bars oder Jugendzentren sind gelegentlichmit Schaubledern versehen. Diese reichen qualitativ nicht an Klebeleder heran, sind dafür aber deutlich günstiger, leicht zu montieren und auszutauschen.

Klebeleder

Auf sämtlichen zweiteiligen Queues, sei es für Anfänger, fortgeschrittene Spieler oder Profis, werden in der Regel Klebeleder verwendet. Die Pomeranze wird mit einem dafür vorgesehenen Kleber direkt auf das vordere Ende der Ferrule geklebt und dann ggf. auf den gewünschten Umfang geschliffen.

Mehrschichtleder

Während das klassische Klebeleder ein Einschichtleder ist, das aus einem einzigen Stück Leder gefertigt ist, haben sich in den letzten Jahren Mehrschichtleder immer mehr auf dem Markt etabliert. Hier werden in der Herstellung mehrere, meist zwischen sechs und zwölf Schichten, übereinandergelegt, gepresst und verklebt. Der Vorteil von Mehrschichtledern sind eine höhere Stabilität und Konstanz bei den Spieleigenschaften. Zudem gibt es mehr Abstufungsmöglichkeiten bezüglich des Härtegrades. Mehrschichtleder neigen auch weniger zum “pilzen”, dem Effekt, bei dem sich das Leder nach und nach der Form eines Pilzes annähert, was beim Pool-Billard unerwünscht ist.

Spieleigenschaften

Gewicht

Das Gewicht von Pool-Queues wird in Unzen gemessen und bewegt sich normalerweise zwischen 18 und 21 Unzen, mit 19 Unzen als dem Standard-Gewicht. Wenn du nicht weißt, welches Gewicht für Dich gut ist, empfehlen wir 19 oder 20 Unzen.

Generell gilt die Regel, dass ein schwereres Gewicht für Anfänger und ein leichteres für fortgeschrittene Spieler besser geeignet ist. Ein schwereres Queue liegt besser in der Spur und ist schwerer zu verreißen, wodurch der Anfänger erst einmal eine bessere Präzision erlangen kann. Fortgeschrittene Spieler mit besserer Stoßgenauigkeit hingegen bevorzugen leichtere Queues, da mit diesen die Stoßgeschwindigkeit, besonders bei sehr sanften Stößen, genauer dosiert werden kann.

Schwerere Queues sind aufgrund ihrer Masse in der Lage, mehr Rotation auf den Spielball zu übertragen, was Anfängern mit weniger ausgefeilter Stoßtechnik auch zugute kommt.

Balance / Schwerpunkt

Bei der Balance eines Queues betrachtet man vor allem den Schwerpunkt des Queues, also den Punkt, an dem das Queue, an einem Finger gehalten, im Gleichgewicht schwebt. Der Schwerpunkt liegt immer am Unterteil des Queues, meist vor dem Griffbereich. Je nach Gewicht des Queues, wiederum beeinflusst von den verbauten Materialien und ggf. Gewichtsschrauben, liegt der Schwerpunkt etwas weiter vorne oder hinten. Generell werden eher frontlastige Queues empfohlen, da diese Queues mehr “selbst machen”. Queues, deren Schwerpunkt zu weit hinten liegt, verursachen bei Anfängern ggf. auch Stoßungenauigkeiten, da auf der vorderen Hand zu wenig Gewicht des Queues aufliegt und das Queue dann gerne schneller nach oben ausbricht. Bevor du dich aber beim Queuekauf zu sehr mit der Balance beschäftigst: Wenn Du ein Queues mit 19 oder 20 Unzen wählst, ist der Schwerpunkt für alle Spielstärken gut geeignet. Wenn Du tendenziell eher frontlastig unterwegs bist, empfehle wir auch eher ein Metall-Metall-Gewinde, da das Gewicht des Gewindes den Schwerpunkt nach vorne verlagert.

Härte des Oberteils

Generell kann man sagen, dass ein härteres Oberteil eher mehr Kontrolle und etwas weniger Rotationswirkung am Spielball erlaubt, während es bei weicheren Oberteilen genau umgekehrt ist. Früher wurde deutlich häufiger mit weichen Oberteilen gespielt, die Queues von Meucci beispielsweise waren als regelrechte “Effetschleudern” bekannt. Mittlerweile werden, besonders im professionellen Bereich, eher harte Oberteile bevorzugt. Im unteren und mittleren Preissegment sind Queues meist mittelhart, im oberen Preissegment ebenso oder härter.

Low-Deflection

Sobald das Queue die weiße Kugel, horizontal gesehen, nicht mehr in der Mitte trifft, sondern seitlich von der Mitte entfernt, also wenn wir seitliches Effet geben, entsteht Abweichung, im englischen “throw” (dtsch: Abschlag) genannt. Das Gewicht des Queues drückt die weiße Kugel in entgegengesetzte Richtung aus der Ziellinie, bei linkem Effet also nach rechts. Der Spieler muss diesen Effekt ausgleichen, indem er in diesem Falle weiter nach links zielt, als er eigentlich für nötig hält. Je nach Queue, Menge an Effet, Stoßgeschwindigkeit und weiteren Faktoren kann diese Abweichung am Objektball mehr als eine Ballbreite ausmachen. Das macht das Spiel mit Effet so schwierig, da man quasi “ins Nichts” zielen muss.

Etwa um das Jahr 2000 herum begannen Queuehersteller, allen voran Predator, zu forschen, wie man diese Abweichung bei der Konstruktion von Queues reduzieren kann. Es entstand eine komplett neue Kategorie von Queues bzw. Queue-Oberteilen, den so genannten “Low-Deflection”-Oberteilen (LD) oder auch Performance-Oberteilen.

Diese Oberteile reduzieren die Abweichung zur Seite beim Effetspiel und haben das Pool-Billard-Spiel in den letzten zwei Jahrzehnten revolutioniert. Anfänger benötigen kein solches Queue, da sie erst einmal lernen sollten, einen effetfreien Stoß zu entwickeln. Fortgeschrittene Spieler jedoch, oder Anfänger, die wissen, dass sie länger dabei bleiben werden, können direkt in ein LD-Oberteil oder ein entsprechendes Queue investieren. Wir empfehlen die Queues von Players Pure X, Lucasi oder auch Mezz und Predator.

Länge

Generell haben Pool-Queues eine Länge von ca. 147 cm (58 Zoll). Durchschnittlich große Menschen sind damit sehr gut versorgt. Für kleiner gewachsene Menschen oder Kinder gibt es kürzere Queues. Längere Spieler (ca. ab 190 cm) oder solche, die gerne mit einem längeren “Schnabel” spielen (dem Abstand von vorderer Hand zur weißen Kugel), können ggf. ein längeres Queue benötigen. Die Queuelänge lässt sich entweder durch ein längeres Oberteil erreichen (nur höherwertige Marken) oder durch eine in der Mitte zwischen Ober- und Unterteil eingeschraubte oder eine am Unterteil aufgeschraubte Verlängerung erreichen.

In den letzten Jahren haben einige Profis (Earl Strickland, Shane van Boening) begonnen, mit besonders langen Queues zu spielen. Die Gründe dafür werden in Internetforen heiß diskutiert. Generell geht die Meinung dahin, dass mit längeren Queues eine größere Stoßruhe erzeugt werden kann und damit mehr Präzision. Wohlgemerkt, wir reden hier über die Creme de la creme, die versucht, gegenüber der Konkurrenz noch das letzte Prozent an Vorteil herauszuholen. Wir raten daher jedem ab, damit zu experimentieren, der nicht annähernd das Spielvermögen dieser Profis hat.

Queue-Zubehör

Zubehör für Billardqueues gibt es wie Sand am Meer. Einige Dinge, wie z.B. Kreide oder einen Köcher zum Transport des Spielgeräts, sollte natürlich jeder Spieler haben. Je nach Geschmack, Lust und Laune kann man sich aber ein ganzes Arsenal an Billardzubehör anlegen. Wir wollen im Folgenden einmal auf die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Zubehörteile im Poolbillardbereich schauen.

Queue-Verlängerungen

Mit einer Extension lässt sich das Spielqueue verlängern, um mehr Reichweite am Tisch zu haben und auch weit entfernt liegende Bälle komfortabel und ggf. ohne Hilfsqueue spielen zu können. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Extensions. Die einen werden in der Mitte des Queues zwischen Ober- und Unterteil eingesetzt. Die andere Variante wird hinten auf das Ende des Queues montiert, entweder geschraubt oder aufgesteckt.

Mittel-Extension

Die Extension für die Queuemitte ist ca. zehn Zentimeter lang. Der Klassiker ist die „Balance-Rite“-Extension der Marke Players, die mit verschiedenen Gewinden verfügbar ist und auf alle möglichen Queuemarken passt. Diese Verlängerung wird vor allem genutzt, wenn geplant ist, das Queue dauerhaft zu verlängern. Vor allem große Spieler und Spielerinnen empfinden es oft als angenehmer, wenn das Queue etwas länger ist, als die seit Jahrzehnten standardmäßig produzierten 147 Zentimeter. Auch im Profibereich schwören viele Spieler, unabhängig von der Körpergröße, auf eine dauerhafte Verlängerung, da sich dadurch auch das Spielverhalten ändert und ggf. mehr Möglichkeiten bietet. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Back-Extension

Die Extensions für das hintere Queue-Ende werden meist nur im Gebrauchsfall eingesetzt und selten dauerhaft genutzt, wobei auch das natürlich möglich ist. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten, eine Back-Extension zu befestigen. Entweder wird das zusätzliche Stück Queue verschraubt oder aufgesteckt. Während Aufsteckverlängerungen auf jedes Queue passen sollten, ist bei den Schraubverlängerungen zu beachten, ob das Spielqueue am Butt ein Gewinde hat und wenn ja, ob es das passende für die jeweilige Extension ist. Back-Extensions gibt es in verschiedenen Längen. Von ganz kurzen Modellen mit gut 15 Zentimetern bis zu Verlängerungen, die über 70 zusätzliche Zentimeter einbringen, ist alles möglich.

Gewindeschoner

Gewindeschoner dienen zum Schutz der Gewinde vor Schmutz und Beschädigungen während des Transports im Queuekoffer oder Köcher. Bei einigen Marken sind die Gewindeschoner beim Kauf eines Billardqueues gleich mit dabei, bei anderen kann man sie auf Wunsch separat erwerben. Es gibt auch Universal-Gewindeschoner, die es für verschiedene Gewindetypen gibt. Die zweiteiligen Schoner lassen sich auf das Unter- und Oberteil aufschrauben und verschließen so das offene Gewinde, damit dieses keinen Belastungen ausgesetzt ist, so lange das Queue nicht in Benutzung ist.

Kreide

Wie schon erwähnt, ist Kreide natürlich für jeden Billardspieler ein absolutes Muss. Ohne Kreide hat man nicht lange Spaß am Spiel, da man dann beim Stoßen der glatten weißen Kugel ständig abrutscht und zudem nicht die gewünschte Wirkung auf den Spielball übertragen kann. Durch die Kreideschicht, die man zwischen den Stößen auf die Pomeranze aufträgt, wird ein sauberer Kontakt zwischen Queue und Spielball gefördert und das Abrutschen verhindert. Natürlich muss man nicht zwangsläufig immer das gleiche Stück oder die gleiche Marke an Kreide verwenden. Es liegen ja in Billlardsalons meist auch Kreidestücke zur freien Verwendung aus. Um ein verlässliches und gleich bleibendes Ergebnis zu erzielen, empfiehlt es sich aber dennoch, stets eine eigene Kreide dabeizuhaben, da es zwischen den verschiedenen Kreidearten einige Unterschiede gibt.

Billardkreide besteht zu fast 100% aus Siliciumdioxid (Quarz), das mit Aluminiumoxid, Farbstoff und einem Bindemittel angereichert wird. Beim Pool-Billard und beim Carambolage wird für gewöhnlich blaue Kreide verwendet, beim Snooker nutzt man traditionell grüne Kreide. Es gibt mittlerweile Kreide in allen möglichen Farben und das Aussehen spielt auch bei der Funktion kaum eine Rolle. Allerdings sollte man aus rein praktischen Gründen darauf achten, dass die Farbe der Kreide halbwegs der Farbe des Tuches entspricht, auf dem gespielt wird. Rote Kreide sieht auf grünen oder blauen Tüchern nicht immer vorteilhaft aus.

Heutzutage gibt es verschiedenste Arten von Billardkreide. Am weitesten verbreitet ist nach wie vor die Standardvariante, die man vor jedem Stoß auf das Leder aufträgt und deren regelmäßige Benutzung als Ritual bei vielen Spielern ein fester Teil des Stoßablaufs ist. Hier gibt es natürlich auch noch einige Unterschiede zwischen den diversen Kreide-Anbietern und es gibt Kreide in allen Preisklassen. Marken wie Master, Silver Cup, Triangle, CUEL, Blue Diamond oder Gold Star sind nach wie vor die Klassiker und absolut solide. Auf der anderen Seite sind in den letzten Jahren immer mehr Anbieter mit sogenannter Premium-Kreide auf den Markt gekommen, die man nur einmal aufträgt und danach je nach Angabe der verschiedenen Hersteller 10-50 saubere Stöße machen kann, ohne abzurutschen. Diese neuen Kreiden, wie sie zum Beispiel von Kamui oder Taom verfügbar sind, haften besonders gut am Leder und lassen sich ganz geschmeidig auftragen.

Welche Kreide man nun letztlich verwendet, ist Geschmackssache. Abzuraten ist lediglich von richtiger Billigkreide, die schon beim Auftragen bröselt und sich hinterher mehr auf dem Billardtisch als auf der Queuespitze befindet. Ansonsten gilt: Ausprobieren!

Tiptools

Das Leder (auch Pomeranze oder Tip) ist eines der wichtigsten Bestandteile eines jeden Billardqueues. Ist dieses nicht ordnungsgemäß montiert und in einem guten Zustand, kann der Rest des Queues noch so hochwertig sein, man wird damit keinen Ball treffen. Deshalb gibt es eine ganze Menge Tools, die das Leder in Form bringen bzw. halten.

Ein Klassiker ist das sogenannte Willard. Dieser Lederformer in Ufo-Form ist die standhafte Allzweckwaffe, um das Leder stets in die gewünschte Form zu bringen. Die Reibefläche besteht hier nicht aus Schleifpapier, das sich mit der Zeit abnutzt, sondern aus Metall. Ein Willard hat dementsprechend eine lange Lebenszeit und es braucht keinerlei Ersatzteile. Ebenfalls sehr beliebt sind Multifunktions-Werkzeuge für das Leder. Damit hat man stets alles dabei, was zur Pflege der Leder-Pomeranze benötigt wird. Dieses Tool ist seit Jahrzehnten bei vielen Profis und Freizeitspielern im Einsatz. Mit den verschiedenen Teilen dieses Tools lassen sich diverse Arbeiten am Leder durchführen. Es kann geformt und leicht strukturiert werden, um den Kontakt zum Spielball zu verbessern und ein Abrutschen unwahrscheinlicher zu machen. Außerdem kann bei der Montage eines Leders der überstehende Rest abgeschliffen und die Kante abgerieben werden. Für die Schleifflächen sind günstige Ersatzaufkleber erhältlich. Ähnlich vielfältig ist das Tri-Tool, das als Radiustrimmer, Lederpräger sowie Schleiflade benutzt werden kann.

Darüber hinaus gibt es noch diverse Produkte, die vor allem für das schnelle Aufrauen des Leders gedacht sind, wenn z.B. die Kreide nicht mehr ordentlich haftet und die Trefffläche zu glatt geworden ist. Dafür lassen sich u.a. ein Prägeeisen oder ein Queue-Trimmer benutzen. Um überstehende Pomeranzen anzugleichen und perfekt in Form zu bringen, ist ein Lederformer mit entsprechender Vorrichtung das optimale Werkzeug.

Pflege des Oberteils

Das Oberteil ist das Herzstück eines jeden Billardqueues. Deshalb sollte man darauf achten, dass das gute Teil stets perfekt in der Hand liegt. Verschmutzte Queues lassen sich nicht so gut durch oder über die Bockhand führen, sodass es beim Stoßablauf zu Ungenauigkeiten kommen kann. Zur Pflege des Oberteils können verschiedene Materialien genutzt werden. Micro-Schleifpapier und spezielle Reinigungstücher sind wohl die beliebtesten Werkzeuge, um ein Oberteil wieder schön und geschmeidig zu machen, ohne dabei zu viel vom Queue selbst abzutragen. Mit kleineren Handpads oder Cue Papers lassen sich ebenfalls gute Ergebnisse erzielen.

Wenn es einer gründlicheren Reinigung bedarf, kann man auch ein Reinigungsmittel zur Hilfe nehmen. Dabei gibt es einige verschiedene Varianten, die teils auch für unterschiedliche Oberteile kreiert sind. Ein gutes Allround-Reinigungsmittel ist z.B. von Silkleen erhältlich. Um das gereinigte Queue anschließend ordentlich zu versiegeln, empfiehlt sich ein Queue-Wachs aus reinen Naturkomponenten.

Die allerbeste Methode, um das Oberteil und das gesamte Queue in einem guten Zustand zu halten, ist aber natürlich, es entsprechend sorgsam zu behandeln. Natürlich sollte das Spielgerät in einem passenden Koffer oder Köcher transportiert werden, der das Queue vor äußeren Einflüssen schützt. Auch während des Spiels sollte man stets darauf achten, das Queue nicht z.B. an eine dreckige Wand zu stellen und ggf. einen Queuehalter verwenden.

Transport (Koffer, Köcher, Taschen)

Für den sicheren und komfortablen Transport der Billardausrüstung gibt es drei gängige Varianten. Beim Poolbillard werden klassisch vor allem Köcher und Taschen genutzt, in denen mehrere Queues Platz haben. Wer nur ein Queue transportieren will, kann sich auch einen schicken Koffer zulegen, wie er vor allem für Snookerqueues verwendet wird. Transportmittel für Queues und Zubehör sind im Grunde von fast allen Marken erhältlich, die es in der Billardwelt gibt.

Billardköcher

Der Köcher ist der Klassiker unter den Fortbewegungsmitteln für Billardqueues. Dank Schultergurt und Tragegriff sind Billardköcher in den meisten Fällen einfach und gemütlich zu transportieren. In den Seitentaschen, die meistens auf den Köchern angebracht sind, lassen sich Zubehör wie Kreide, Handschuhe, Tiptools etc. oder auch das Unterteil eines Jump-Queues sowie eine Extension verstauen. Es gibt verschiedene Größen von Billardköchern, die gängigsten sind:

  • 1/1-Teilung: Köcher für ein Unter- und ein Oberteil (ein ganzes Queue)
  • 2/2-Teilung: Köcher für zwei Unter- und zwei Oberteile (zwei ganze Queues, z.B. Spielqueue und Break- oder Break-/Jump-Queue)
  • 2/4-Teilung: Köcher für zwei Unter- und vier Oberteile (zwei ganze Queues, z.B. Spielqueue und Break- oder Break-/Jump-Queue plus Ersatzoberteile)
  • 3/5-Teilung: Köcher für drei Unter- und fünf Oberteile (drei ganze Queues, z.B. Spiel-, Break- und Jump-Queue plus Ersatzoberteile)

Billardtasche

Billardtaschen gibt es auch in den verschiedensten Größen. Diese werden vor allem von Spielern verwendet, die etwas mehr zu transportieren haben. Seien es mehere Queues fürs Poolbilllard oder verschiedene Spielarten oder mehr Zubehör wie z.B. ein Handtuch oder Kleidung. Die Taschen gibt es in allen möglichen Größen, angefangen von einer simplen 1/1-Variante für ein einzelnes Queue bis hin zur 4/8-Tasche, in der vier ganze Queues, Ersatzteile und jede Menge Zubehör Platz finden. Auch die Taschen lassen sich dank Schultergurt meist leicht auf dem Rücken oder über der Schulter tragen, sodass auch ein Transport auf dem Fahrrad oder Motorrad möglich ist. Dabei gilt es aber darauf zu achten, ob wirklich ein Gurt vorhanden ist, einige Taschen kommen auch ohne aus.

Billardkoffer

Der Billardkoffer kommt vor allem zum Einsatz, wenn nur ein einzelnes Queue transportiert werden soll. Im Snookerbereich ist der Koffer das übliche Transportmittel, auch im Carambolage ist er weit verbreitet. Koffer sind üblicherweise für ein zweigeteiltes Queue konstruiert und fassen ein Ober- und ein Unterteil, sowie kleines Zubehör wie ein Stück Kreide. Beim Kauf eines Koffers ist unbedingt auf das Verhältnis der Teilung zu achten. Vor allem im Snookerbereich sind Queues oft nicht in der Mitte sondern im Verhältnis 1:3 getrennt. Für diese Dreiviertel-Queues braucht man dann natürlich auch einen ¾-Koffer. Ebenso gibt es im Snookerbereich und auch allgemein Billardkoffer für ganze, einteilige Queues.

Was kostet ein Billardqueue?

Wie du sicher schon vermutet hast, gibt es hier eine gewaltige Spanne. Wir teilen die Bandbreite gerne in drei Gruppen auf. Die Angaben sind nur eine grobe Richtung und beziehen sich nur auf Pool-Billard-Queues. Beim Snooker und Carambolage ist die Richtung aber grundsätzlich ähnlich.

Einsteiger-Queues: 50-100 Euro

Diese Queues haben alles, was ein Anfänger braucht. Sie verfügen über ein geklebtes Leder, sind sorgfältig hergestellt und es gibt eine breite Auswahl schicker Designs. Der niedrige Preis wird erzielt, indem Designs nur aufgeklebt und lackiert sind und die Queues über keine Einlegearbeiten verfügen. Auch sind die Hölzer nicht ganz so edel ausgewählt wie bei höherpreisigen Queues. Dennoch würden wir Anfängern und Gelegenheitsspielern nicht empfehlen, mehr zu investieren.

Fortgeschrittene: 100-500 Euro

Wer regelmäßig spielt, etwas genauer weiß, was er braucht, oder wer als Anfänger gleich mit fortgeschrittenem Material einsteigen will (dann gibt es keine Ausreden mehr), der wählt ein Queue dieser Preisklasse. Die Queues verfügen hier meist schon über Low-Deflection-Eigenschaften und oft auch Einlegearbeiten. Am oberen Ende dieser Spanne sind auch schon tolle Hölzer verarbeitet. Bekannte Marken in dieser Preisklasse sind Players Pure X, Lucasi, Mezz, Buffalo und Predator.

Profis: 300-5000 Euro

Die Grenzen zum vorherigen Bereich sind fließend. Ab einem bestimmten Preis werden Spieleigenschaften nicht mehr grundsätzlich besser. Der höhere Preis entsteht dann durch aufwändigere Einlegearbeiten, bessere Hölzer oder maßgeschneiderte Spielinstrumente, die so genannten Custom-Queues, die gerne auch mehrere tausend Euro kosten können.

Außer Konkurrenz: Hausqueues

Hausqueue, also die meist einteiligen Queues, die in öffentlichen Billardsalons oder Jugendzentren bereitstehen, sind bereits ab ca. 15 Euro zu haben und kosten selten mehr als 50 Euro. Oft verfügen sie über Schraubleder oder minderwertiges Raminholz. Diese Queues sind grundsätzlich nicht dafür gedacht, als “Stammqueue” zu dienen. Wenn du für dein Eigenheim, Billardcafé oder Jugendzentrum Beratung brauchst, welches Hausqueue das richtige ist, schreib uns einfach an.

Noch Fragen?

Wenn Du nach diesem langen Artikel noch immer Fragen hast, die wir nicht beantworten konnten, dann sprich uns gerne an. Wir helfen gerne!

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